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Weichen für zukünftige Zusammenarbeit gestellt

 

Die Kommunale Allianz A7 Franken West schreibt ihr Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept fort 

 

Seit 2005 arbeiten elf der inzwischen dreizehn Kommunen der Kommunalen Allianz A7 Franken West zusammen. Die Gemeinde Illesheim und der Markt Marktbergel, beide Mitglied in der Verwaltungsgemeinschaft Burgbernheim, schlossen sich 2014 ebenfalls der Allianz an. Seit fast sieben Jahren arbeitet die Allianz mit einer Umsetzungsbegleitung zusammen, welche die Kommunen bei der Projektentwicklung und –umsetzung begleitet. Finanzielle Unterstützung erhalten die Kommunalen Allianzen in Bayern von den Ämtern für Ländliche Entwicklung. Um eine weitere Unterstützung nach sieben Jahren Zusammenarbeit mit einer Umsetzungsbegleitung zu bekommen, werden eine Evaluation und eine Fortschreibung der gemeinsamen Strategie, dem sogenannten Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK), vorausgesetzt.

 

In dem Konzept sind Ziele, Handlungsfelder und Projektideen der interkommunalen Zusammenarbeit enthalten, die den Fahrplan über mehrere Jahre darstellen. Die Beratung und Koordinierung gemeinsamer Anliegen, Projekte und Maßnahmen erfolgt bei den Sitzungen des monatlich tagenden „Allianzrats“. Wo steht die Kommunale Allianz A7 Franken West aktuell? Welche Projekte wurden schon umgesetzt und welche Ideen sind für die Zukunft wichtig? Mit diesen Fragen beschäftigten sich 17 Teilnehmer aus den Allianz-Kommunen, ihre Kooperationspartner und die ILE-Betreuerin Eva-Maria Fell vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken während des zweitägigen Evaluationsseminars an der Schule für Dorf- und Flurneuordnung in Klosterlangheim. Die Moderation übernahmen Michael Hofmann, LEADER-Koordinator aus Oberfranken, und Markus Dohrer vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken.

 

Zunächst blickte Allianzmanagerin Nadine Höhne auf die bisherige Zusammenarbeit und die umgesetzten Projekte zurück. Die Gründungsmitglieder Burgbernheim, Ergersheim, Gallmersgarten, Gollhofen, Hemmersheim, Ippesheim, Markt Nordheim, Oberickelsheim, Simmershofen, Uffenheim und Weigenheim schlossen die Erstellung ihres Strategiekonzepts bereits 2007 ab. Die beiden Neumitglieder Gemeinde Illesheim und Markt Marktbergel entwickelten ihr ILEK im Jahr 2016. Als Erfolge der Allianz lassen sich unter anderem eine Marketingkampagne für den Wirtschaftsstandort, die seinerzeit mit dem Staatspreis (Sonderpreis) des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums ausgezeichnet wurde, die Erstellung des Kernwegenetzkonzepts und dessen teilweise Umsetzung sowie die Ausweisung des Rad- und Wanderweges „Gau- und Höhenweg“, der die Allianzgemeinden miteinander verbindet, verzeichnen. Die 2017 durchgeführte Pflanzaktion „500 Mal Zukunft“ brachte regen Zuspruch, es wurden innerhalb der Allianz 700 Obstbäume gepflanzt, die zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen. Der Allianzgarten in Rodheim, der 2019 eröffnet wird, zielt ebenfalls in diese Richtung. Das Projekt „Innenentwicklung“ zur Untersuchung von Innentwicklungspotentialen und zur Erstellung von Entwicklungskonzepten für 16 Ortsteile der Allianz, welches 2016 begonnen wurde, steht kurz vor dem Abschluss und setzt wichtige Impulse für weitere themenbezogene Projekte in der Zukunft. Es werden eine kostenlose städtebauliche Impulsberatung für Eigentümer innerörtlicher Leerstände, zwei städtebauliche Sanierungsgebiete und mehrere einfache Dorferneuerungen dadurch angestoßen. Für Herbst sind bereits die Aktionstage „Innenorte“ in Uffenheim und Weigenheim in Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement des Landkreises in Vorbereitung.

 

Zu einer Anpassung führte die Analyse der bisherigen Handlungsfelder Gewerbe, Freizeit & Tourismus, Orts- und Landschaftsbild, Energie, Landwirtschaft sowie Wohnen. Zukünftig wird das Thema Tourismus nicht mehr im Fokus der Allianz stehen, da es mit den Tourismusverbänden Romantisches Franken und Steigerwald professionelle Strukturen in der Region gibt. Das Thema Daseinsvorsorge kommt als eigenes Handlungsfeld hinzu, hier wird gleichzeitig die höchste Priorität gesehen, denn Mobilität, medizinische Versorgung, soziale Treffpunkte und Einkaufsmöglichkeiten sind wichtige Faktoren zur Sicherung der Lebensqualität auf dem Land. Insgesamt zieht der Allianzrat ein positives Fazit aus der bisherigen Zusammenarbeit und bekräftigt weiterhin kooperieren zu wollen. „Interkommunale Zusammenarbeit ist auch in Zukunft notwendig, denn die Aufgaben, mit denen sich Kommunen konfrontiert sehen, werden immer komplexer. Zur Bewältigung braucht es eine starke Gemeinschaft mit den benachbarten Gemeinden.“, erklärt Uffenheims Bürgermeister und Allianzsprecher Wolfgang Lampe dazu.

 

Nächster Schritt im Seminar war die Entwicklung von konkreten Projektideen. So strebt die Allianz eine Verbesserung des Angebots im ÖPNV an, möchte Möglichkeiten der Verwaltungskooperation prüfen und die Standortbroschüre zur Anwerbung von Unternehmen und Fachkräften neu auflegen. Auf Grundlage der Seminarergebnisse wird das Allianzmanagement in den kommenden Monaten in weiterer Abstimmung mit dem Allianzrat eine Fortschreibung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts anfertigen. Die Vorstellung des Konzepts ist dann in einer interkommunalen Gemeinderatssitzung im Juni geplant.

 

Der Allianzrat der A7 Franken West und seine beratenden Mitglieder freuen sich über 14 Jahre

erfolgreiche Zusammenarbeit, deren Fortführung mit dem Evaluierungsseminar beschlossen wurde.

(Foto: E. Fuchs)